Atom-Notfallübung ergibt Sinn. Aber!

  • 11. September 2015
  • Atomenergie
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Unter der Leitung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz BABS wird am 15. und 16. September im Rahmen der Gesamtnotfallübung 2015 der Notfallschutz für das AKW Gösgen überprüft. Beteiligt sind auch die bei einem AKW-Unfall verantwortlichen behördlichen Führungs- und Stabsorganisationen in der Schweiz und im benachbarten Ausland sowie wichtige operative Einsatzelemente.

Im Nachgang zum Super-Gau in Fukushima im Jahre 2011 überarbeitete der Bund das bestehende Notfallschutzkonzept (NFSK) von 2006. Dabei wurden unter anderem neue Szenarien, geänderte internationale Grundlagen und vor allem ein neues Konzept zur Evakuierung entwickelt. Momentan werden die rechtlichen Grundlagen dafür erarbeitet, Ende 2016 sollen diese feststehen.

Wichtigste Änderung2015_09_11_Interview-TeleBaern im Konzept 2016, teilweise sollen auch Personen aus der Zone 2 evakuiert werden. Bisher beschränkte sich die Nofallplanung auf die Zone 1 (5km Radius um ein AKW), ausserhalb galt Zivilschutzbunker und Selbstevakuierung. Atomkritische Organisationen verlangen schon seit Jahrzehnten eine Ausweitung der Notfallzonen. 1986 zeigte der Atomunfall in Tschernobyl dass auch Gebiete fernab des Unfallreaktors verseucht werden.

www.telebaern.tv bund-testet-atom-ernstfall

Wie verzweifelt Spezialisten Notfallkonzepte verteidigen, zeigt der TeleBärn-Beitrag. Die Betroffenen sollen erst mal in den Zivilschutzbunker! Die Kehrseite, Spitäler hätten zu wenig Notfallplätze, wer zwingt Helfer in das Krisengebiet hinein, wer sucht in der verseuchten Zone nach Zurückgebliebenen in Ihren Bunkern, wer regelt das panische Fluchtverhalten, wohin flüchten Schweizer?

Eine Notfallübung ergibt soweit Sinn, als auch der Transport von Notfallmitteln zur Eingrenzung des technischen Unfalls im AKW geübt wird. Geht man nicht vom Super-Gau aus, sondern von einem beherrschbaren Unfall, kann eine aus dem Notfalllager Reitnau herbeigeflogene Notstromversorgung Sinnvoll sein und das Unfallszenario eingrenzen. Die grosse Ankündigung der Notfallübung vermittelt jedoch der Öffentlichkeit eine falsche Sicherheit – das Atom-Risiko Schweiz ist nämlich überproportional hoch. Wir besitzen die ältesten AKW der Welt!Gösgen12091999

Ich will den Notfall wenden!

Die richtige Lösung! Angesichts der überalterten Schweizer AKW wäre die einzig richtige Antwort das Abschalten der AKW! Auch das AKW Gösgen, welches 1979 erstmals ans Netz ging und mittlerweile 36-jährig ist! Würde dieses AKW in Deutschland stehen, wäre es bereits abgeschaltet. Dort wurden nach dem Fukushima-Super-Gau alle AKW welche vor 1982 in Betrieb gingen, abgeschaltet. Risikotechnisch gesehen ist die einzig sinnstiftende Tat, die sofortige Stilllegung der Schweizer AKW!

Drei der fünf Schweizer AKW (Beznau 1, 2, und Mühleberg) gehören zu den 20 ältesten der weltweit 485 stromproduzierenden Atomreaktoren.

Das AKW Beznau ist das weltweit älteste AKW

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